Tele-Tandem


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6. Tele-Tandem in der Grundschule

Schon die Übertragung der Erfahrungen aus Jugendaustausch und –begegnung auf die Bedingungen schulischen Lernens ist nicht unproblematisch, umso mehr gilt dies für die Entwicklung eines Konzepts Tele-Tandem in der Grundschule, in der die mündlichen und schriftlichen Symbolsysteme im Gebrauch der Schülerinnen und Schüler weder stabil koordiniert noch überhaupt hinreichend entwickelt sind. Hier kommen also die spezifischen Voraussetzungen des Grundschulunterrichts, die in Frankreich und der Bundesrepublik durchaus verschieden sind, die Vorstellungen von der Integration einer Begegnung in das Unterrichtsgeschehen und die Möglichkeiten – aber auch Gefahren – der neuen Medien als zu berücksichtigende Einflussparameter zusammen. Es wird für das Projekt also darum gehen, die jeweils unterschiedlichen "pädagogischen Philosophien" zu erarbeiten, die methodischen und didaktischen Voraussetzungen des Grundschullernens zu beschreiben und die lerntheoretischen Grundlagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ferner ist es unerlässlich, die bereits vorhandenen materiellen Möglichkeiten kritisch zu evaluieren im Hinblick auf ihre Tauglichkeit im Rahmen des Begegnungskonzepts mit Tele-Tandem. Und schließlich darf bei allen Überlegungen nicht vernachlässigt werden, dass ein didaktisches Konzept des fremdsprachlichen Unterrichts in der Grundschule anschlussfähig sein muss sowohl für die weiteren Schulformen als auch für die außerschulischen Fremdsprachenbedürfnisse. Dies wirft insbesondere das Problem auf, ob die Konzeption nach dem Prinzip der Sensibilisierung, wie sie etwa im Begegnungssprachenkonzept in Hessen und NRW entwickelt worden ist, oder nach dem Prinzip der Initiierung mit sprachsystematischen Anteilen und mit angeleiteten Sprachlernaktivitäten erfolgen soll.

In jedem Fall aber wird es um die Entwicklung von didaktisch-methodischen Konzepten, um die Erarbeitung von Prinzipien der Materialgestaltung und der Strukturierung und Nutzung von Multimediakomponenten sowie um die Erarbeitung von Gestaltungsvorschlägen gehen. Diese können dann in Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen die Grundlage dafür bieten, dass Lehrerinnen und Lehrer die Methode des Tele-Tandem so kennenlernen, dass sie selbständig in der Lage sind, ihre Materialien und Gestaltungsformen für die konkreten Bedürfnisse und Bedingungen ihres schulischen Handlungsfeldes zu entwickeln.

 
 

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