Tele-Tandem
Mise en pratique dans les classes partenaires / Umsetzung in den Partnerklassen

Katja Eisenächer
"Tele-Tandem"- Auswertungstagung
Stuttgart, 10.-12. September 2004
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Inhaltsverzeichnis


 
 
3.5 Wurde Spracharbeit nach der Tandemmethode durchgeführt? Mit welchen Resultaten?

Kam im Schuljahr 2003/04 zwischen den Partnern eine physische Begegnung zustande, wurde Tandemarbeit durchgeführt. Übergreifendes Resultat war dabei das Verinnerlichen des Tandem-Prinzips und die Erfahrung des partnerschaftlichen binationalen Arbeitens an einem konkreten Projekt mit einem konkretem Ziel, was bei den Partnern die Erkenntnis hinterließ: "Gemeinsam schaffen wir es". Das galt auch für das Überwinden interkultureller Schwierigkeiten, wobei hier das Lernen über richtiges Kommunizieren und die Nutzung des Kommunizierens als Instrument auf dem Weg zum Ziel eine entscheidende Rolle spielten. Weiterhin gelangten die Partner zur Einsicht in die Notwendigkeit des Lehrens und Lernens. Dabei erfuhren sie, wie wichtig während dieser Prozesse das "Miteinander" ist, denn jeder Partner übernahm in seiner Muttersprache automatisch die Rolle des Lehrenden und in der Fremdsprache die des Lernenden. Dadurch wurde neuer Wortschatz schnell und phonetisch richtig erlernt, die Aussprache bekannter Wörter verbessert. Dies geschah nicht immer durch bewusste Tandemarbeit, sondern oft auch durch spontanes bzw. ungelenktes Lernen, z.B. im Rahmen von Freizeitaktivitäten, bei denen sich die Partner Lieder und Spiele beibrachten. Auch die Bedeutung der richtigen Intonation für den Unterschied zwischen Aussagesatz und Befehl im Französischen (tu vas dormir) wurde verdeutlicht.

Insgesamt konnte das Projekt bei vielen Mitschülern
99), z.B. Englisch-Lernern und ihren Eltern, das Interesse an Deutsch und Französisch als Fremdsprache wecken. 100) Die Tandemarbeit wurde als Chance des Austausches begriffen und brachte den meisten Beteiligten einen weiteren Motivationsschub, die Sprache des anderen (weiter zu) lernen. Eine Ausnahme stellten Ingrid Helds Schüler dar, welche nach eigenen Aussagen eher durch das Leben in der Gastfamilie generell und durch Gespräche mit den Gasteltern ihren Wortschatz und ihre Grammatik-Kenntnisse erweiterten. Die Achtklässler hatten angegeben, sich während der gelenkten Tandemaktivitäten, welche auf die Partner im Kindergartenalter zugeschnitten waren, "etwas albern" gefühlt zu haben.

 
 

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